Mit dem passenden Mindset zu nachhaltiger Unternehmensexpansion

Ob durch Absatzsteigerungen, Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen, globalen Markteintritt oder andere Massnahmen – viele Unternehmen streben nach einer gesunden Steigerung ihrer Betriebsgrösse. Dies ist nicht nur eine strategische Frage, sondern wird häufig auch als das Hauptziel der Digitalisierung betrachtet. Mehr als 50 Prozent der Firmen im europäischen Raum gaben der „Fujitsu Image Scanner Organisational Intelligence Survey 2020“ zufolge als Ziel ihrer digitalen Transformation Unternehmenswachstum oder den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit an. Deshalb sind Digitalisierungskompetenzen zwingend erforderlich. Eng damit verbunden: die Unternehmenskultur und das Mindset der Mitarbeiter. Doch wie muss dieses aussehen, um über optimale Voraussetzungen für Wachstum zu verfügen? Und wie lässt es sich erreichen?

Dass Verhaltens- und Denkmuster die Herangehensweise an Aufgaben sowie Herausforderungen beeinflussen, hat Stanford-Professorin Carol Dweck hergeleitet. Nach ihrer Theorie gibt es zwei Formen: das Growth Mindset und das Fixed Mindset, wie auf dem Job- und Bewerbungsportal Karrierebibel erläutert ist. Beobachtungen bestätigen, dass Vertreter mit einem starren Mindset „dazu neigen, bestimmte Fähigkeiten als angeboren, also als Talent zu beurteilen. Wenn sie also an einer Aufgabe scheitern, so führen sie das darauf zurück, dass ihnen bestimmte Begabungen offenbar fehlen“. Menschen mit einem Growth Mindset hingegen glauben, dass sie alles erreichen können, solange sie genügend Einsatz bringen, trainieren oder lernen. Diese Einstellung ermögliche Menschen nicht nur ein deutlich geringeres Stresslevel, sondern führe auch zu mehr Erfolg insgesamt. Denn diese Personen seien wissbegierig und neugierig darauf, etwas Neues zu erlernen. Dabei lieben sie Herausforderungen und seien offen für neue Erfahrungen sowie Wege des Lernens. Sie wissen, dass sie sich anstrengen müssen, um etwas zu erreichen. Sie begehen Fehler und sehen sie als Chance, etwas daraus zu lernen. Sie kennen ihre Schwächen, arbeiten aber daran. Ihre Frustrationstoleranz sei deutlich stärker ausgeprägt.

Veränderung nicht per Mausklick

Erfolgreiche Unternehmer und Führungskräfte wissen um die Vorteile einer solchen Einstellung. So verkörpert beispielsweise Microsoft CEO Satya Nadella diese Wachstumsphilosophie, wie es auf LinkedIn heisst. Als er 2014 seine Position antrat, sei Microsoft ein schwerfälliges und stagnierendes Unternehmen gewesen. Ein Teil, wie er Dinge veränderte, war, die Menschen dazu zu bringen, sich selbst als Studenten zu betrachten – bis heute. Während dies einen langen, steten Prozess verdeutlicht, wollen jedoch einige Entscheider aus Sorge, den Anschluss zu verlieren sowie nicht genügend Zeit zu haben, das Mindset im Unternehmen am liebsten sofort und einfach herbeiführen, berichtet Innovations-Scout Günther Wagner auf Xing. Dabei habe bereits ein Textroboter subsummiert, „dass Mindset eine über den wirtschaftlichen Kontext hinaus wirkende Angelegenheit ist, die man nicht einfach so mit einem Mausklick ändern kann“. Conny Dethloff von der Otto Group zufolge gehen einige flapsig mit dem Rüstzeug Mindset um. Ihnen fehlen Reflexion und Selbsterfahrung. Die eigene Haltung, das dahinterstehende Mindset, ändere man nur, indem man tatsächlich anders handele, neue Erfahrungen sammle, reflektiere und daraus lerne – nicht durch Diskussionen und das Aufschreiben von Regeln. Das legen auch Dwecks Studien nahe. Sie zeigen, dass Kinder, deren Intelligenz gelobt wurde, sehr viel wahrscheinlicher ein starres Mindset entwickelten, während diejenigen, deren Anstrengungen gewürdigt worden waren, dazu tendierten, ein dynamisches Mindset herauszubilden.

Wachstumshaltung aktiv fördern

Das bedeutet: Es ist nicht damit getan, ein Growth Mindset anzuordnen und/oder Mitarbeiter mit einem solchen zu suchen. Damit es sich entfalten kann, müssen Firmen dieses aktiv fördern, indem sie an ihrer Unternehmenskultur arbeiten. Softwareanbieter TimeTac erklärt: „Die Unternehmenskultur ist ein bedeutender, strategischer Erfolgsfaktor. Die Art und Weise, wie Mitarbeiter in einem Unternehmen kooperieren und Entscheidungen treffen, unterscheidet Unternehmen von anderen Marktbegleitern.“ Verhaltensänderung lasse sich nicht anordnen. Komplexe Veränderungsprozesse benötigen eine aktive und umfassende Steuerung. Dabei sollte HR eine essenzielle Rolle einnehmen.

Konkret gelte es, Mitarbeitern Freiräume zu eröffnen, um Eigeninitiative zu fördern. Ausserdem müssen Hierarchien sowie Kontrollmechanismen abgebaut und die Führungskultur verändert werden. „Führung sollte dabei im Verständnis als Dienstleistung gesehen werden, im Sinn von: Ich helfe und unterstütze andere. Führungskräfte, die ein Growth Mindset im Unternehmen einführen wollen, müssen selbst neu denken können und wollen. Sie benötigen ein dynamisches und agiles Mindset und eine Bereitschaft zur Reflexion sowie Haltung. Diese Haltung basiert auf Prinzipien, ehrlich und tief verankerte Werte“, so TimeTac.

Eine Chance auch für etablierte Player

Mit den passenden Führungskräften und deren Ermächtigung kann es also gelingen, dass Mitarbeiter als empowerte, selbstständige und lernende Beteiligte sich mit all ihren Talenten sowie Möglichkeiten einbringen und das Unternehmen mitgestalten. Dies wiederum bildet eine gute Basis für dem Firmenwachstum dienliche Programme – etwa zur Förderung von Intrapreneurship, das unternehmerische Verhalten von Mitarbeitern. Das gilt nicht nur für Start-ups, sondern auch für etablierte Unternehmen. Dafür aber ist das richtige Mindset rasch zu entwickeln, und zwar nach Worten von Günther Wagner agil, flachhierarchisch, kollaborativ, sinnökonomisch. Denn sonst wachsen Unternehmen nicht. Sie verlieren den Anschluss, trotz ihres bisherigen Erfolges. Arbeiten Sie also an Ihrem Corporate Mindset, damit Sie das Potenzial Ihrer Mitarbeiter nutzen und gemeinsam mit ihnen wachsen können! Gerne unterstützen wir Sie dabei.

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