Family Offices - Recruiting für höchste Ansprüche

Family Offices beschäftigen weltweit 30 Millionen Menschen, betreuen Vermögenswerte in Höhe von etwa 9.000 Milliarden Franken und spielen auch hierzulande eine signifikante Rolle. Von den 750 grössten Family Offices der Welt haben 23 ihren Sitz in der Schweiz. Das zeigt eine Anfang dieses Jahres veröffentlichte Erhebung der Website „Family Capital“ in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen PwC. Auch und vor allem für sie ist das Rekrutieren sowie Halten von Talenten ein wichtiges Thema, wie der Bericht „Family Office Trends 2019“ von Deloitte darlegt. Denn bei Suche nach geeigneten Persönlichkeiten sind Family Offices mit aussergewöhnlichen Herausforderungen konfrontiert. Diese ergeben sich in erster Linie aus den besonderen Aufgaben und der verschwiegenen Haltung als Dienstleister, die gefragt sind.

Spezialisierte, neutrale Allrounder

Grundsätzlich handelt es sich bei Family Offices um Gesellschaften, die im Wesentlichen das Vermögen von wohlhabenden Familien erhalten und mehren. Family Offices beraten ihre Auftraggeber neutral – auch bei Nachfolgeregelungen, der Organisation von Führung, Kontrolle und Sicherung des Zusammenhalts der Familie, der sogenannten Family Governance, und in Fragen der Philanthropie. Ausserdem übernehmen sie Sekretariatsdienstleistungen wie Buchführung und Reisemanagement. Concierge-Services runden das Angebot ab. Dazu zählen das Buchen von Flügen, Hotels oder Yachtliegeplätzen sowie das Verwalten von Kreditkarten der Familienmitglieder. Was genau zu erledigen ist, hängt von der jeweiligen Familie ab. Meist geht es dabei „um mehr als um standardisierte Investitionen in einen Mix aus Aktien, Anleihen, Gold und Immobilien. Es geht auch um mehr als steuerliche und rechtliche Expertise oder die Unterstützung beim Kauf von Yachten, Flugzeugen, Oldtimern oder Kunst“, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die Rede sei davon, ein Netzwerk aus Spezialisten für die einzelnen Anlageklassen aufzubauen und eigene Anlageexperten zu beschäftigen.

Die Familie profitiert von der umfassenden, unabhängigen Beratung, weil sie unter anderem nicht an den Kauf von speziellen Produkten gebunden ist, so wie es bei Banken häufig der Fall ist. Wie sehr die Kunden darauf Wert legen, zeigt die Zunahme der Family Offices nach dem Bankenkollaps im Jahre 2008. Wer es sich leisten kann, möchte aus dem kompletten Angebot auf dem Markt das für ihn beste einkaufen. Er erwartet individuellen, erstklassigen Service. Dementsprechend bezahlen die Eigentümer ihr Family Office. Wer ein besonders grosses Vermögen besitzt, für den rechnet sich ein eigenes Family Office – ein sogenanntes Single Family Office. Wer ein kleineres Vermögen hat, teilt sich ein Family Office mit anderen Familien. In diesem Fall ist von einem Multi Family Office die Rede.

Zahlreiche Anforderungen

Unabhängig von der Form des Family Offices sind herausragende Kompetenzen im benötigten Fachgebiet gefragt. Dazu zählen weitreichende und aktuelle Expertenkenntnisse in Bezug auf liquide Anlagen, Investment Banking, Immobilien, Private-Equity-Beteiligungen oder Kunst. Ebenso gefragt ist Wissen in Bezug auf Unternehmensführung. Ausserdem benötigen Family Office Manager und ihre Kollegen hervorragende kommunikative Fähigkeiten, die allen Generationen gerecht werden. Sie müssen mit anderen Menschen gut kooperieren können. Diskretion und der Umgang mit Etiketten sollten selbstverständlich sein, ebenso wie eine ausgeprägte Dienstleistungsbereitschaft, hervorragendes Organisationstalent sowie die Bereitschaft, sich anzupassen. Darüber hinaus muss die Chemie zwischen der Familie und dem Mitarbeiter stimmen, denn beide arbeiten eng zusammen. Ein weiteres essenzielles Kriterium stellt die Erfahrung dar.

Diesen Anforderungen entsprechend sind begehrte Talente mindestens 35 Jahre alt und haben auf mehreren Gebieten der Finanzdienstleistungen agiert. Sie können zum Beispiel aus dem Private Banking kommen, über einen Private-Equity-Hintergrund verfügen oder einen verantwortungsvollen Posten in einer Pensionskasse bekleidet haben. Aber auch Experten der Betriebswirtschaftslehre und Juristen sind gefragt. Im Idealfall stammen sie selber aus einer Unternehmerfamilie. All diese fachlichen und persönlichen Eigenschaften gilt es bei der Rekrutierung von Persönlichkeiten für Family Offices zu berücksichtigen.

Recruiting für höchste Ansprüche

Daran zeigt sich: Geeignete Talente fürs Family Office zu gewinnen, ist bereits in Bezug auf die Kompetenzen um einiges anspruchsvoller und benötigt erfahrene Recruiting-Spezialisten. Spezialisten, die Zugang zu einem weitgehend verschwiegenen Markt haben und auch individuelle Suchstrategien sowie Bewerbungsprozesse entwerfen und erfolgreich umsetzen können. Denn je nach Organisationsform des Family Offices sind verschiedene Beschäftigungsformen gefragt – von einem Managing Partner in einem Multi Family Office bis zum Angestellten in einem Single Family Office. Kurz: Das Rekrutieren von Family Office Managern und ihren Kollegen ist so vielseitig und fordernd wie das Aufgabenfeld in diesem Beschäftigungsfeld. Damit bildet es zu Recht einen Trend in Family Offices.

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