Mit passenden Führungskräften den Projekterfolg im Baugewerbe sichern

Die Folgen der Pandemie und der Krieg in der Ukraine halten das Baugewerbe in Atem. Lieferverzögerungen beim Material sowie hohe Kosten dafür stellen ein gravierendes Problem dar, insbesondere für Zulieferer und Generalunternehmen. Das zeigt eine Umfrage der Ausschreibungsplattform Olmero. Obendrein belastet der Mangel an Arbeitskräften die Branche. Davon ist laut Konjunkturbarometer jedes zweite Unternehmen betroffen. Doch Entscheider können gegensteuern – und müssen dies, auch in der Schweiz.

Die Lage ist ernst. Die anhaltenden Kostensteigerungen und Lieferprobleme bei Baumaterialien erweisen sich Olmero zufolge „als hartnäckige Herausforderung.“ Dies beziehe sich vor allem auf Holz- und Stahlprodukte, Kunststoffrohre, Dämmplatten sowie bearbeitete Natursteine. Preisschwankungen von mehr als 50 Prozent in kurzer Zeit seien keine Seltenheit. Auf dem Weltmarkt für Holz kletterten die Preise innerhalb eines Jahres sogar um mehr als 200 Prozent in die Höhe. Angesichts solcher Zahlen klingt es nicht überzogen, wenn das Handelsblatt fragt: „Setzen Materialengpässe und Preisauftriebe dem Bauboom ein jähes Ende?“ Damit es so weit nicht kommt und die Unternehmen drohende Bauverzögerungen und Kostenüberschreitungen abfangen können, sind alle Akteure gefragt.

Aktuelle Aufgaben

Es geht um Flexibilität bei der Auftragsvergabe und im Projektmanagement, so Olmero. Eine Chance dafür sowie um produktiver zu arbeiten, bieten Technologien und das Lernen von anderen Branchen. Dadurch sind deutliche Effizienzsteigerungen möglich. Gleichzeitig ist der Einsatz von Technologie und konkret Automatisierung ein wichtiger Schlüssel, um dem Berufsbild mehr Attraktivität zu verleihen. Denn diese hat es dringend nötig. Ein Grund dafür, warum sich vor allem jüngere Menschen oft gegen eine Karriere im Baugewerbe entscheiden, liegt in ihrer Annahme, dass die Tätigkeiten gefährlich sind, wie im Beitrag „Under Construction: Mit Roboter-Kollegen ‚auf Montage“ erläutert ist. In der Praxis ereignen sich etwa 30 Prozent der Arbeitsunfälle auf dem Bau. Das Risiko, dort in einen tödlichen Unfall verwickelt zu werden, sei viermal höher als in anderen Berufszweigen. Eine Gegenmassnahme: der Einsatz von Robotern. Während sie grosse, schwere Lasten bewegen und in gefährlichen Bereichen agieren, können die Menschen körperlich weniger belastende Steuerungsaufgaben übernehmen.

Dies könnte Bauberufe auch für Frauen attraktiver gestalten und grosses Potenzial erschliessen. Denn die Branche befindet sich immer noch fest in Männerhand. Frauen in Führungspositionen sind sehr selten, wie im Swissbau Blog aufgezeigt ist. Um den Frauenanteil zu erhöhen, brauche es zudem eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die oft diskutierten längeren Arbeitszeiten wirken sich eher kontraproduktiv aus – ebenso wie auf die Attraktivität des Berufsbildes allgemein. Die Neue Zürcher Zeitung zum Beispiel schrieb: „Vielleicht entpuppen sich auch die traditionellen Arbeitsmodelle als Hindernis. Während in anderen Branchen mit flexiblen Arbeitsmodellen den Bedürfnissen von Familien stärker Rechnung getragen wird, ist auf dem Bau eine 100%ige Festanstellung die Regel.“

Wandel beginnt mit Führung

Um die erforderlichen gravierenden Veränderungen zu realisieren, sind die passenden Führungskräfte essenziell. Denn sie müssen gezielt dafür sorgen, dass ein Arbeitsumfeld entsteht, in dem Menschen sich engagieren wollen. Ausserdem ist es ihre Aufgabe, die Rahmenbedingungen zu schaffen, sodass Menschen effektiv zusammenarbeiten, sich weiterbilden und die benötigten neuen Kompetenzen erwerben, um vorausschauend handeln zu können.

Angesichts solcher Verantwortung im Zuge des Auswahlprozesses von Führungskräften lediglich auf die Berufserfahrung, Zeugnisse und Gehaltsvorstellungen zu achten, genügt nicht. Führungskräfte in der Baubranche benötigen vielfältige Kompetenzen und Fähigkeiten, die weit über die fachliche Expertise hinausgehen, wie im Beitrag „Bei der Immobilienentstehung mit und auf Experten bauen“ beschrieben ist. So sollten in den Stellenprofilen auch Kenntnisse der aktuellen technologischen Möglichkeiten einschliesslich ihrer Anwendung sowie in Bezug auf Standards und Zertifizierungen, kommunikatives Geschick und Soft Skills enthalten sein. Denn Letztere brauchen Führungskräfte der Baubranche in zunehmendem Masse, um etwa die eigenen Mitarbeiter zu führen und die Zusammenarbeit über verschiedene Branchen sowie Parteien hinweg zu erleichtern. Darüber hinaus spielt die Persönlichkeit eine wichtige Rolle, auch um dem Termin- und Kostendruck gewachsen zu sein. Gerne helfen wir Ihnen, die Führungskräfte, die Sie voranbringen, zu finden!

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Autor: Renata Kratzer