Nachhaltig bauen: Werte sind für Architekten von morgen essenziell

Nachhaltiges Bauen ist mehr als ein Trend. Aufgrund steigender Bevölkerungszahlen und des Klimawandels stellt es unter Architekten die wichtigste Herausforderung dar. Denn Bauherren legen sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung von Gebäuden zunehmend Wert auf Nachhaltigkeit. Dies erfordert fundiertes Fachwissen in verschiedensten Bereichen. „Doch oft fehlen Fachleute, die den ­Bauherrinnen und Bauherren beratend zur Seite stehen“, wie espazium – der Verlag für Baukultur berichtet. Dies wiederum stellt besondere Anforderungen an das Rekrutieren dieser Fachkräfte und macht es erforderlich, sich genauer mit ihrer Situation auseinanderzusetzen.

„Die Herausforderungen und Ansprüche an nachhaltiges Bauen werden immer komplexer“, wie es im Fachmagazin ee news heisst. Denn Ansprüche der Investoren und Nutzer steigen. Der Argumentation zufolge werden die aktuellen Bauvorhaben vor allem für die zukünftige Generation entwickelt. Daher gilt es, ihre Bedürfnisse in besonderem Masse zu berücksichtigen. Sie haben andere Erwartungen an Technologien, orientieren sich an persönlichen Werten, fordern ethische Korrektheit sowie mehr Verantwortung gegenüber der Umwelt. Weitere Treiber sind die Baugesetzgebung und Wirtschaftlichkeitsaspekte angesichts steigender Energiepreise sowie der CO2-Abgabe auf Brennstoffe, wie auf der Website des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) erläutert ist.

Vielfältige fachliche Anforderungen

So muss ein Augenmerk auf dem Energiebedarf eines Gebäudes liegen. Darüber hinaus sind zunehmend andere Umweltauswirkungen des Bauens Thema. Dazu zählt der Verbrauch an Baustoffen und -materialien. Denn für deren Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung und Entsorgung sowie den Transport wird ebenfalls Energie benötigt. Daneben geht es um städtebauliche Anliegen, die Erschliessung, regionale Wertschöpfungsketten, Flora und Fauna, das Mobilitätskonzept sowie soziale Themen.

Daraus ergeben sich die Kompetenzen, die Architekten und andere Fachleute für nachhaltiges Bauen benötigen. So müssen sie nicht nur die passenden Baumaterialien auswählen, sondern auch auf deren Verwertbarkeit bei einem Abbruch oder Rückbau achten. Dafür wiederum ist das Design zu berücksichtigen. Zudem müssen Architekten mit den Standards vertraut sein, die in der Schweiz als Grundlage für Nachhaltigkeit stehen. Überdies sind die Vernetzung sowie collaborative Kompetenzen wichtig, da die Zusammenarbeit mit anderen Partnern eine grosse Rolle spielt.

Nicht zuletzt benötigen Architekten von morgen Technologie- und Digitalisierungskompetenzen. Denn die Digitalisierung bietet erhebliche Chancen, so das BAFU: „Neue Instrumente – wie das Building Information Modeling (BIM) – ermöglichen eine viel detailliertere Planung als heute. Damit lässt sich zum Beispiel der künftige Energieverbrauch eines Gebäudes simulieren oder ein Materialpass der eingesetzten Baumaterialien erstellen.“ Obwohl BIM eine Steigerung von Effizienz und Qualität sowie weniger Kosten bedeutet, ein Angebot neuer Dienstleistungen ermöglicht und damit die Geschäftsmodelle aller Akteure beeinflusst, muss jedoch der Umgang mit den neuen Prozessen und Daten oft erst vermittelt werden. Das ist im Beitrag „So unterstützt Building Information Modeling in der Baubranche“ dargelegt.

Spezialisten finden, gewinnen und binden

Deshalb sind Architekten, die bereits über alle benötigten Fähigkeiten verfügen, stark umworben. Wer als Unternehmen diese qualifizierten Mitarbeiter im „War for Talents“ für sich gewinnen und langfristig binden möchte, benötigt eine zielgerichtete, ganzheitliche Strategie. Denn mit dem Veröffentlichen von Stellenanzeigen ist die Arbeit bei Weitem nicht getan. Vielmehr müssen sich Unternehmen auf die Situation auf dem Arbeitsmarkt einstellen. Das bedeutet unter anderem, den Architekten die passenden Angebote zur passenden Zeit auf einem geeigneten Weg zu unterbreiten und als einen weiteren Baustein die benötigten Qualifikationen zu fördern. Dabei ist die Zusammenarbeit mit Verbänden, Initiativen und Hochschulen gefragt. Dazu zählt zum Beispiel die EN Bau, eine Kooperation von fünf Schweizer Fachhochschulen sowie Bund und Kantonen. Sie bietet einen Zertifikatskurs „Master of Advanced Studies in nachhaltigem Bauen“ an, der den Teilnehmern Zugang zu den Kompetenzen bietet, um Fachpartner zu verstehen sowie ganzheitliche Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen.

Der Erfolg der Fachkräftesicherung steht und fällt jedoch mit dem Etablieren einer fortschrittlichen Unternehmenskultur und einer attraktiven Arbeitgebermarke. Dabei hilft es, auf andere Branchen mit Fachkräftemangel zu schauen. Denn flexible Arbeitsmodelle und Karrieremöglichkeiten sind überall aktuelle Forderungen. Darüber hinaus spielen in der Baubranche vor allem Veränderungswille, Verantwortung und Sinn eine essenzielle Rolle – nicht nur, weil die nächste Generation im Jobleben, die Generation Y, nach Sinnhaftigkeit strebt und Wert auf Transparenz sowie Nachhaltigkeit bei der Arbeit legt, wie im Beitrag „Generation Y – die nächsten Chefs fragen nach dem Warum“ beschrieben ist. Auch und vor allem sind Sinn und Verantwortung im Zusammenhang mit nachhaltigem Bauen wichtig, weil Spezialisten, die sich diesem Thema verschrieben haben, stark von der Motivation getrieben werden, etwas zum Besseren verändern zu wollen. Sie setzen ein korrespondierendes Engagement bei ihren Arbeitgebern voraus, wenn sie nicht selber beispielhaft mit neuen Initiativen vorangehen. Ein Beleg dafür ist das Start-up „Supertecture“. Ein junger Architekt hat es gegründet, um mit einem neuartigen Konzept nachhaltige und soziale Architekturprojekte zu realisieren, wie das Deutsche Architektenblatt berichtet.

Wenn Sie Fachkräfte wie Architekten für nachhaltiges Bauen suchen, beginnen Sie also bei der Aufstellung Ihres Unternehmens und optimieren Sie die Prozesse, sodass nachhaltiges Recruiting auf sämtlichen Ebenen möglich wird! Gern unterstützen wir Sie dabei.

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