Generationsübergreifende Teams für eine nachhaltige Arbeitswelt

Nachhaltigkeit ist für viele Unternehmen ein hochaktuelles Thema. Allein auf die Produktion und die Verwaltung zu schauen, genügt allerdings nicht. Ebenfalls relevant ist die Gestaltung der Arbeitswelt mit effektiv arbeitenden generationsübergreifenden Teams. Aufgrund der verschiedenen Auffassungen sind Konflikte und Reibung häufig anzutreffen. Diese lassen sich jedoch vermeiden, sodass Unternehmen sich für die Zukunft besser aufstellen können.

Eine Belegschaft aus mehreren Generationen zu bilden, lohnt sich insbesondere in Hinblick auf den Generationenwechsel in der Wirtschaft und den sich verschärfenden Wettbewerb um die besten Talente. Denn: „Nachhaltig arbeiten heisst, alle Abläufe und die gesamte Kultur eines Unternehmens ressourcenschonend, anpassbar und zukunftssicher zu gestalten – für sämtliche Prozesse und die Menschen dahinter“, wie im NWX Magazin erläutert ist. Zudem geht es um mehr Gerechtigkeit sowie darum, Diskriminierung entgegenzuwirken. Immerhin bestätigen Studien, „dass Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz und auf dem Arbeitsmarkt weitverbreitet ist“, berichtete das Manager Magazin. So seien über 55-Jährige besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen, bleiben länger ohne Job und müssen sich bei einer neuen Stelle öfter mit einem niedrigeren Gehalt als vorher zufriedengeben.

Vier Generationen im Überblick

Tatsächlich gibt es Unterschiede zwischen den Generationen. Die Einstellungen zum Leben und zur Arbeit könnten unterschiedlicher nicht sein, wie das Magazin Personalwissen aufgezeigt hat. Demnach steht für die Babyboomer – geboren zwischen 1946 und 1964 – die Arbeit stets an oberster Stelle. Sie haben den Begriff „Workaholics“ geprägt. Sie seien erfolgreich, interessiert an Karriere und arbeiten häufig noch in Führungspositionen. Diese Generation wolle gebraucht werden.

Die Generation X – geboren zwischen 1965 und 1979 – sei die erste, bei der es sich anders verhalte. Ihr Motto laute: „arbeiten, um zu leben“. Im Job voranzukommen sei der Generation sehr wichtig, sie wolle durch berufliche Erfolge eine hohe Lebensqualität erreichen. Ihre Vertreter zeichnen sich durch hohe Qualifikation, Eigenverantwortlichkeit, Pragmatismus, Unabhängigkeit, Ehrgeiz sowie Ambitionen aus. Gerne teilen sie Verantwortung und Macht mit anderen.

Die Ypsiloner – geboren zwischen 1980 und 1994 – tragen ihren charakteristischsten Zug im Namen: das „Y“, das ausgesprochen wie das englische „Why“ für „warum“ stehe. Wer ihr angehört, möchte sinnstiftende Arbeit. Diese soll zudem abwechslungsreich, flexibel einteilbar, transparent und nachhaltig sein. Karriere sei nicht so wichtig. Die sogenannten Millennials arbeiten gerne in Teams mit flachen Hierarchien, mögen Projektarbeit und benötigen keine strikte Trennung von Beruf und Freizeit. Eine Führungsposition wollen sie mit der Work-Life-Balance vereinbaren können.

Angehörige der Generation Z – geboren zwischen 1995 und heute – schätzen Flexibilität und Gestaltungsspielraum am Arbeitsplatz. Zusammen mit dem hohen Stellenwert der Work-Life Balance führt dies dazu, dass sie sich nicht über ihren Job definieren und eine strikte Trennung von Arbeits- und Privatleben vorziehen. „Mit dieser Arbeitseinstellung tun sich ein Drittel der Babyboomer, der Generation X und der Generation Y schwer“, so das Magazin Personalwissen. Der Grund dafür liege in der ergebnisorientierten, flexiblen Arbeitsweise der Generation Z, welche für die Älteren schwer nachzuvollziehen sei. Die verschiedenen Ansichten sind häufig Auslöser für Konflikte.

Konflikten gezielt entgegenwirken

Jedoch beruht das Konfliktpotenzial auch auf tief verankerten Vorurteilen. Wer etwa bereits lange im Berufsleben steht, wirft jüngeren Einsteigern oft vor, sie würden nicht arbeiten wollen und ausschliesslich fordern. Diese sagen indes älteren Kollegen gern nach, sie würden sich mit neuer Technologie und dem Erlernen neuer Fähigkeiten schwertun. „Doch das Bild der schusseligen Alten, die nicht mit dem Handy umgehen können, ist ein altersfeindliches Klischee. Die meisten älteren Arbeitnehmer nutzen moderne Technik so selbstverständlich wie ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen“, so das Manager Magazin. Ältere können neue Kompetenzen ebenso erlernen wie Jüngere. Darüber hinaus bringen sie emotionale Intelligenz mit und senken die Kosten für Arbeitgeber, da sie seltener kündigen, wie Untersuchungen der Unternehmensberatung Mercer belegen. Jüngere Mitarbeiter bringen im Gegensatz dazu unteranderem wichtige Eigenschaften wie Entwicklungsfähigkeit, Agilität, Freude an Herausforderungen, ein globales Mindset und interkulturelle Kompetenzen ein.

Damit die unterschiedlichen Generationen möglichst reibungslos zusammenarbeiten, braucht es ein durchdachtes Generationenmanagement. Entscheidend, um Vorurteile aufzulösen, ist eine gute Kommunikation. Dafür sollten Führungskräfte das Zusammenkommen aller Altersgruppen aktiv fördern, etwa in Form durchmischter Teams, in denen alle gemeinsam dieselben Ziele verfolgen. Es ist wichtig, dass die persönliche Basis von Respekt und Begegnungen auf Augenhöhe geprägt ist, so das Magazin Personalwissen. Unterschiedliche Ansichten sollten als Bereicherung betrachtet werden. Komme es zu Spannungen, können sich Führungskräfte als Ansprechpartner anbieten, um klärend einzugreifen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass ältere Mitarbeiter die Einarbeitung jüngerer Kollegen übernehmen. Denn sie verfügen über enormes Wissen und wertvolle Fähigkeiten. Ähnliche Wirkung haben Massnahmen wie Gesprächstermine, das Einstellen von Senior-Praktikanten und Mentoring-Programme. Wichtig bei allem: Es sollte sich um niederschwellige, mühelos umsetzbare Angebote handeln, die nicht verordnet werden, wie in der Computerwoche erläutert ist.

Der Erfolg beginnt beim Recruiting

Zudem müssten Arbeitgeber auf die Ansprüche der jeweiligen Generationen eingehen. Das bedeute, auf eine ergonomische Büroausstattung sowie den Arbeits- und Gesundheitsschutz generell zu achten. In diesem Zusammenhang gelten flexible Arbeitszeitmodelle, Jobsharing oder Teilzeitarbeit, angepasste Leistungsanforderungen und Weiterbildungen als geeignete Instrumente. Weitere Hinweise erhalten Führungskräfte in Fortbildungskursen zum Thema Generationenmanagement, zum Beispiel an der Fachschule Südostschweiz.

Aber auch die Auswahl der Persönlichkeiten spielt eine bedeutende Rolle: Unabhängig vom Alter sind Lernbereitschaft und Offenheit für Neues wichtige Faktoren. Somit können Entscheider bereits bei der Personalauswahl die Wurzeln für möglichst reibungslos arbeitende generationsübergreifende Teams und vorbildlich gelebte Age Diversity schaffen, die sie dann mit gezieltem Generationenmanagement stärken. Das Ergebnis: Junge Menschen lernen von ihren älteren Kollegen. Diese behalten den Anschluss an den Zeitgeist. Es entsteht eine fruchtbare Zusammenarbeit. Das Arbeitsklima verbessert sich und die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist höher. Dadurch kommt es zu weniger Krankentagen, grösserem Engagement sowie zu besseren Ergebnissen, so das Magazin Personalwissen. Durch die unterschiedlichen Perspektiven entsteht ein hochflexibles Team, das es ermöglicht, Abläufe innerhalb kurzer Zeit anzupassen und das Unternehmen zukunftssicher zu gestalten. Gerne unterstützen wir Sie, diese Ziele zu erreichen.

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