Begriffe wie Empowerment, Enabling, Befähigen von Mitarbeitenden und Coaching liegen im Trend. Sie gelten als essenzielle Bestandteile guter Führung – aus triftigem Grund: Mitarbeitende sind das wichtigste Kapital eines jeden Unternehmens. Auf ihre Wünsche, etwa nach persönlicher Entwicklung, einzugehen, ist insbesondere vor dem Hintergrund des sich in vielen Branchen zuspitzenden Fachkräftemangels vorteilhaft. Dabei ist das nur ein Argument, das für einen entwicklungsorientierten Führungsstil spricht.
Mindestens genauso bedeutend ist, dass Unternehmen in der gegenwärtigen, von Veränderung, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit geprägten Welt gefordert sind, Strukturen zu schaffen, die ein flexibles Reaktionsmuster hervorbringen können, wie Unternehmensberater und Businesstrainer Holger Emmrich erläuterte. Diese Aussage hat die Haufe Group untermauert: «Hybride Arbeitsformen, interdisziplinäre Teams, grenzüberschreitender Austausch: In der digitalen Transformation erleben Organisationen wilde Zeiten. Viele Unternehmen werden sich verändern, genauso wie die Zusammenarbeit ihrer Beschäftigten. Diese brauchen einen neuen Rahmen, in dem sie sich bewegen und wirksam werden können.» Führung habe die Aufgabe, diesen Rahmen zu schaffen.
Dabei sei Freiraum für Kreativität das eine - Orientierung und Sicherheit zu geben das andere. Den Rahmen dafür sollten die strategischen Unternehmensziele bilden, die sich als Bereichs- und Teamziele konkretisieren. So gerate das grosse Ganze nicht aus dem Blick. Zudem sollten Führungskräfte den Mitarbeitenden die Unternehmensvision, das Warum und Wozu der Ziele vermitteln und verdeutlichen, wie jeder Einzelne einen wichtigen Beitrag leisten könne. Anstatt wie früher anzuordnen, zu genehmigen und zu kontrollieren, unterstützen moderne Führungskräfte, begleiten und helfen, wenn es erforderlich sei. Kurz: Sie befähigen die Mitarbeiter.
Die Vorteile liegen nahe. «Wenn man Mitarbeitende befähigt, wird das gesamte Unternehmen automatisch schlauer», so die Haufe Group. Die dementsprechend agierenden Vorgesetzten fördern die Entscheidungsgeschwindigkeit, Innovationskraft und Produktivität ihrer Teams. Damit erhöhen sie auf lange Sicht die Durchschlagskraft sowie die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Organisation.
Um diese Aufgaben zu erfüllen, benötigen Führungskräfte verschiedene Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmale. Coach und Berater Frank Bönning sieht für das Erschliessen von bislang ungenutzten Potenzialen im Wissen, Können und Handeln allem voran eine entwicklungsorientierte Haltung. Unerlässlich dafür sei «der feste Glaube in die Entwicklungswilligkeit und -fähigkeit von Mitarbeitenden». Führungskräfte sollten zuerst den Blick auf die Stärken sowie das Potenzial richten und erst an zweiter Stelle auf die Defizite schauen. Die Führungskraft müsse sich der sehr individuellen Entwicklungsperspektive eines jeden Mitarbeitenden und der Dynamik des Prozesses bewusst sein. Denn sowohl Wünsche der Mitarbeitenden als auch betriebliche Erfordernisse können sich verändern. Bezüglich der Entwicklung der Mitarbeitenden gelte es, eng sowie vertrauensvoll mit ihnen darüber zu kommunizieren. Schliesslich sollte die Führungskraft die Haltung zum Thema Entwicklung genauso auf sich selbst anwenden. Holger Emmrich wiederum hat auf sieben zentrale Faktoren verwiesen: eine Wert- und Sinnorientierung, Entfaltung dezentraler Managementkompetenz, eine strategische Ausrichtung, erhöhte Flexibilität, prozesshafte Betrachtung, Partizipation und Lernorientierung.
Oft wird zeitgemässes Führen auch mit Coaching in Verbindung gebracht – eine Praktik, die ursprünglich aus der amerikanischen Wirtschaft stammt. «Eine wirkungsvolle Führungskraft ist auch ein Coach», so Dr. Doris Ohnesorge, Inhaberin und geschäftsführende Gesellschafterin des Dr. Ohnesorge Instituts Zug. Professionelles Coaching erfordere einiges an Know-how, sei es im Bereich der Sozialkompetenzen oder auch beim Anwenden von Techniken und Tools.
In der Symbiose aus diesen und weiteren Elementen liegt der Schlüssel zu einer entwicklungsorientierten Führung, welche die angestrebten Vorteile für ein Unternehmen beziehungsweise eine Organisation zum Tragen kommen lässt. Das bedeutet: Es ist weit mehr von Belang als lediglich der Führungsstil. Sich etwa über die Ziele im Klaren zu sein, ist ebenso wichtig wie das Gestalten einer Strategie, um diese zu erreichen.
Ein neutraler Blick von aussen, ohne die oft thematisierte Betriebsbrille, ist dabei hilfreich. Er kann Know-how aus anderen Branchen in die eigene transferieren und Perspektiven eröffnen, die niemand zuvor im Sinn hatte. Neutrale Berater können als Enabler fungieren, dies insbesondere, wenn es um die passgenaue Besetzung von Schlüsselpositionen geht. Gerne helfen wir Ihnen, Ihr Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen und die dafür benötigten Führungskräfte zu finden, damit diese ihrerseits das gesamte Team befähigen können.
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Autor: Sofia Galan