Entscheidende Themen fest im Blick – das bewegt CEOs

Für CEOs gab es im vergangenen Jahr viel zu tun. Von heute auf morgen mussten sie neuen Herausforderungen begegnen und die Fähigkeit, sich schnell anzupassen, war unverzichtbar geworden. Dies sieht jetzt, mit der Rückkehr in die Normalität, nicht anders aus. Denn die Zukunft ist ungewiss. Doch die Führungskräfte erledigen ihre Aufgaben meist gut, wie Studien der Wirtschaftsprüfer von KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) sowie des Marktforschungsunternehmens Gartner zeigen. Dementsprechend blicken die Entscheider optimistisch in die Zukunft.

„Die obersten Prioritäten der CEOs für 2021 zeugen von Zuversicht“, sagte Mark Raskino, Research Vice President bei Gartner. Mehr als die Hälfte gibt in der CEO-Umfrage 2021 der Analysten Wachstum als ihren Hauptfokus an und sieht Chancen, gefolgt von Technologiewandel sowie unternehmerischen Massnahmen. Eine Möglichkeit stellen dabei auch Fusionen und Übernahmen dar. Der aktuelle CEO Outlook von KPMG bestätigt diesen Trend: Die Führungskräfte seien optimistisch, haben sie es doch geschafft, die meisten ihrer Geschäftstätigkeiten zu stabilisieren. Nun erstellen sie einen neuen Fahrplan, um ihre Wettbewerbsfähigkeit in einem zunehmend dynamischen Markt zu behaupten. Der „24th Annual CEO Survey“ von PwC zufolge sind 84 Prozent davon überzeugt, dass der Umsatz ihres Unternehmens in den nächsten zwölf Monaten steigen wird. 93 Prozent zeigen sich hoffnungsvoll, in den kommenden drei Jahren einen Umsatzzuwachs zu verzeichnen.

Digitale Transformation im Fokus

Die Entscheider haben erkannt, dass die Pandemie den Wandel beschleunigt und so viele Elemente der Geschäfte verändert hat, sodass eine Rückkehr zu dem, was einst als normal galt, unwahrscheinlich ist, so KPMG. Dementsprechend gaben 78 Prozent der Verbraucher- und Einzelhandelsmanager an, im nächsten Jahr mehr in E-Commerce oder digitale Verkaufsplattformen zu investieren. 77 Prozent wollen sich um kundenorientierte Technologien wie Chat-Bots und dedizierte Websites kümmern. Fast zwei Drittel gehen davon aus, in Zukunft überwiegend online mit Kunden in Kontakt zu treten und 42 Prozent der CEOs wiesen darauf hin, dass sich die Fähigkeit, ein nahtloses digitales Kundenerlebnis zu schaffen, derart stark verbessert hat, dass viele Unternehmen ihrem Ziel bereits um Jahre voraus seien. Die Auswirkungen der Pandemie haben der Digitalisierung Schub verliehen. Innerhalb weniger Monate wurden Betriebsmodelle der nächsten Generation implementiert, die sowohl die Effizienz des Geschäfts als auch die Erfahrung der Kunden verbesserten und für viele Unternehmen zu neuen Einnahmequellen führten.

Die Aussagen von PwC gehen in dieselbe Richtung. Die Notwendigkeit einer konstanten, kontinuierlichen digitalen Transformation sei zum neuen Grundsatz geworden. 92 Prozent der von PwC befragten Schweizer CEOs planen, ihre Investitionen in die digitale Transformation in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Dies sind neun Prozent mehr als im weltweiten Vergleich. Ausserdem stehe Innovation, ein Schlüsselfaktor der Schweizer Wettbewerbsfähigkeit, traditionsgemäss oben auf der Agenda. 59 Prozent der Studienteilnehmer glauben, mehr dafür tun zu müssen. Wenn es um bestimmte Technologien geht, schätzen CEOs weltweit nach Angaben von Gartner künstliche Intelligenz als am wirksamsten ein.

Gefahren erkannt

Bewusstsein für Risiken ist ebenfalls vorhanden. Eine der grössten Gefahren für das Wachstum ihres Unternehmens sehen Schweizer CEOs nach Angaben von PwC in Cyberangriffen. Diesbezüglich sorgen sich hierzulande mehr Entscheider als im internationalen Vergleich. Allerdings decken sie Cyberbedrohungen auch häufiger mit ihrem Risikomanagement ab. Das reflektiere die Tatsache, dass in der Schweiz manche Branchen stark reguliert seien.

Eine weitere Unsicherheit betrifft den Klimawandel. 62 Prozent der von PwC befragten CEOs in der Schweiz sind diesbezüglich beunruhigt – elf Prozent mehr als im Vorjahr. Gartner zufolge gaben 45 Prozent der CEOs an, dass die Eindämmung des Klimawandels erhebliche Auswirkungen auf ihr Geschäft hat. Aber auch die stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückte soziale Gerechtigkeit spiele eine Rolle. Dies bestätigt die KPMG-Studie. Demnach haben Führungskräfte aus den Bereichen Verbraucher und Einzelhandel Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit ihrer Lieferketten und befassen sich mit dem Zweck ihres Unternehmens. Dieser Antrieb habe unter anderem zu einem unerschütterlichen Engagement für die Umwelt-, Sozial- sowie Governance-Ziele vieler Firmen geführt.

Besorgt sind nahezu zwei Drittel der Schweizer CEOs über die Verfügbarkeit von Schlüsselqualifikationen, wie PwC mitteilte. 79 Prozent der eidgenössischen Studienteilnehmer, und damit wesentlich mehr als im globalen Vergleich, betrachten kompetente, gut ausgebildete, anpassungsfähige Mitarbeiter als eine der wichtigsten Voraussetzungen für unternehmerischen Erfolg. Allerdings weisen 79 Prozent der Schweizer CEOs die Verantwortung für dieses Thema der Regierung zu. Das bedeutet: In diesem Punkt besteht noch stärkerer Handlungsbedarf. Hoffen lässt jedoch die Aussage von KPMG, dass das Bewusstsein für Stress bei der Belegschaft und gesellschaftliche Probleme während der Pandemie stärker geworden ist. 53 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, dass sie ihre HR-Ressourcen künftig aufstocken wollen, um das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu verbessern.

Der Fliehkraft entgegenwirken

Nach wie vor benötigen Unternehmen also Führungskräfte, die sich mit neuen Themen auseinandersetzen, jene als Chance sehen, mutig und strategisch anpacken. Denn: Nur „wer transformiert, kann der Fliehkraft einer sich immer schneller drehenden Welt ein gleichwertiges Momentum entgegenhalten“, wie Andreas Staubli, CEO, PwC Schweiz, der CEO Survey vorangeschickt hat. Dies wiederum versetzt Unternehmen in die Lage, Krisen zu bewältigen und sich zukunftssicher aufzustellen, was sich auf die gesamte Gesellschaft auswirkt.

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Autor: Renata Kratzer